Squarespace Testbericht Schicker Baukasten, aber was taugt er wirklich?

Squarespace ist nicht wirklich schwer zu bedienen. Die Bedienoberfläche ist minimalistisch, was positiv ist, allerdings könnte die Usability verbessert werden. Ich hatte häufig das Gefühl, dass ich in meiner Arbeit etwas gebremst werde aufgrund der ständigen Fragen, ob ich speichern möchte.

Im Vergleich zu anderen Website-Baukästen wie Weebly werden Sie wahrscheinlich etwas länger brauchen, um sich zurechtzufinden. Und obwohl Sie mit dem Drag-and-Drop-Editor so ziemlich jedes Element an jede beliebige Stelle ziehen können, kann der Versuch, die Seite genau so aussehen zu lassen,wie Sie es möchten, zunächst etwas überfordern.

Die Designvorlagen sind Squarespace’s große Stärke. Diese sind sehr modern, es gibt eine große Template-Auswahl und man kann die Layouts sehr gut anpassen.

Leider ist es mit dem Update 7.1 nicht mehr möglich, von einer Vorlage zu einer völlig anderen zu wechseln, aber die Layouts sind jetzt flexibler, womit es ziemlich einfach ist, das Design bei Bedarf zu ändern. Das ist Fluch und Segen zugleich – vor allem für jemanden wie mich, der seine Website-Vorlage alle sechs Monate wechselt ;).

Alle Vorlagen sind vollständig responsive und einige von ihnen haben zudem spezielle Funktionen für Mobilgeräte. Profis können HTML und CSS im Business-Plan (über die Developer-Plattform) anpassen.

Logisch, da es keine Gratisaccounts gibt.

Der Editor selbst unterstützt alle Sprachen. Es gibt 11 Interface-Sprachen (DE, EN, ES, FR, IT, PT, JP, NL, SV, DA und NO).

Übersetzungen können durch eine Integration mit Weglot umgesetzt werden. Auf diese Weise können Sie Ihrem Website-Header ein Sprachmenü mit den unterschiedlichen Sprachen Ihrer Website hinzufügen und automatische oder manuelle Übersetzungen anzeigen. Das Ganze ist sehr einfach einzurichten, aber je nachdem, wie viele Wörter Sie übersetzen müssen, benötigen Sie möglicherweise einen kostenpflichtigen Weglot-Plan. Es gibt leider auch ein paar potenzielle SEO-Probleme (siehe SEO-Abschnitt weiter unten).

Jahres- und Halbjahresverträge beinhalten eine Domain mit der Endung .com, .net, .org, .biz oder .info. Leider keine .de, .at oder .ch Domains verfügar. Wer bereits eine Domain hat, kann diese aber zu Squarespace weiterleiten. E-Mail Postfächer kann man über Google Workspace beziehen, was ca. 5€ pro Monat kostet. Andere Anbieter, wie z.B. Domainfactory offerieren günstigere Angebote.

Ein Sub-Level unterhalb der Hauptnavigation ist möglich (als Drop-Down). Sie können Seiten über Drag-and-drop untereinander einbetten oder zusätzliche Navigationsebenen mithilfe von Ordnern einrichten, was, ehrlich gesagt, komplizierter ist als es sein muss.

Einige Templates verfügen darüber hinaus über eine sekundäre Navigation unterhalb der Hauptnavigation.

In Squarespaces Extensions sind 36 Apps verfügbar. Allerdings sind die meisten davon aktuell nur für E-Commerce- bzw. Accounting-Anwendungen – und das eher mit US-Fokus.

Im Web-Editor sind noch weitere Add-ons integriert: neben Pop-Ups und der Announcement-Bar gibt es Video- und Fotowidgets (YouTube und Instagram). Auch die Social-Apps sind sehr gelungen. Zusätzlich gibt es eine Terminbuchungsfunktion.

Squarespace bietet eine recht einfache App, dennoch ist es praktisch, dass Sie Ihre Website direkt von Ihrem Handy aus bearbeiten können. Auch Statistiken sind verfügbar und Produkte im Online Shop können verwaltet werden. Zur Nutzung benötigen Sie Squarespace-Version 7.0 oder höher.

Enthalten in Business-Tarif und höher (beachten Sie, dass das Business-Paket weit weniger E-Commerce-Funktionen enthält als die dedizierten E-Commerce-Pläne). Gut durchdachter Online Shop: Inventar, Coupons, Versandfunktionen können flexibel angepasst werden. Von Vorteil ist Möglichkeit sowohl physische wie auch digitale Produkte verkaufen zu können. Achtung: als US-Unternehmen, respektiert Squarespace nicht zwangsläufig EU-Normen. In unserem ausführlichen Testbericht auf Englisch erfahren Sie mehr.

Solide SEO-Optionen, man kann Seitentitel, -beschreibung und URLs komplett anpassen. Das geht inzwischen auch für Blogartikel und Produktseiten. Etwas umständlich ist es teilweise den alt-text für Bilder hinzuzufügen. 301-Weiterleitungen sind möglich. Weitere Infos (auf Englisch).

Hinweis: Wenn Sie eine mehrsprachige Website einrichten, können Sie die Sprachen mithilfe von Subdomains, aber leider nicht mithilfe von Unterordnern trennen. Das ist aus SEO-Sicht möglicherweise nicht optimal. Die Alternative (keine Subdomain zu verwenden) zeigt jedoch einfach nur die Übersetzungen an, ohne separate URLs für jede Sprache zu verwenden. Das hat definitiv keinen SEO-Vorteil.

Squarespace ist tatsächlich eine ernsthafte Alternative zu WordPress, da es neben einer soliden Kommentarfunktion auch über die Möglichkeit einen Blog mit mehreren Autoren zu betreiben verfügt. AMP Support und eine Terminierungsfunktion für Artikel runden das Ganze ab.

Wenn Sie bereits einen Blog auf WordPress, Blogger oder sogar Shopify haben, können Sie ihn auch importieren.

Ganz nett ist auch die Möglichkeit, seinen Podcast über Squarespace zu hosten – inklusive RSS-Feed und iTunes-Anbindung.

Der einzige wirkliche Nachteil ist, dass der Fluid-Engine-Editor nicht für Blog-Posts zur Verfügung steht, was bedeutet, dass Sie weniger Kontrolle über das Layout und Design von Blog-Seiten haben. Das kann frustrierend sein, wenn Sie viel Zeit mit dem Rest Ihrer Website verbracht haben, aber Ihr Blog nicht dazu passt.

Die eigene Seitenanalyse gibt viel her. Auch eine mobile App für die Statistik ist verfügbar.

Für weitere Details können Sie Google Analytics integrieren und eine Verbindung zur Google Search Console herstellen, um Suchrankings und keywordbezogene Statistiken zu ermitteln.

Eigene Formulare mit individuellen Feldern können erstellt werden.

Es können die komplette Seite bzw. einzelne Seiten mit einem Passwort geschützt werden. Mehr Infos hier.
Mithilfe der Mitgliederbereichs-Funktion können Sie einrichten, dass nur eine exklusive Personengruppe Zugriff auf Ihre Website-Inhalte erhält, wie z.B. auf Online-Kurse, Workshops, Podcasts, etc. Auch Squarespaces E-Mail-Marketing-Service ist integriert. Einen Mitgliederbereich gibt es ab £7 pro Monat im Starter-Tarif und Sie bekommen damit 1 Mitgliederbreich.

Es gibt ein eigenes Newsletter Tool names Email Campaigns. Ansonsten auch möglich über externe Anbieter – siehe hier.

So können beliebig Widgets und sonstige Tools verwendet werden. Über die Developer Platform (ab Business Tarif) können Sie auch auf den Quellcode der Templates zugreifen.

Speicher und Bandbreite in allen Tarifen unbegrenzt.

Leider nicht verfügbar. Das ist ziemlich enttäuschend, da andere Anbieter wie Wix und Webnode sehr clevere Backup-Lösungen im Programm haben.

Der deutsche Support befindet sich aktuell noch im Aufbau. Fast alle wichtigen Hilfedokumente sind aber bereits übersetzt. Zudem gibt es deutschen Support per E-Mail (Antwort innerhalb eines Tages). Live Chat-Support ist derzeit leider nur auf Englisch verfügbar.

Ein sehr schön designeter Homepage-Baukasten, der meistens Spaß macht!